Erwartet hatte man den Entscheid Mitte März ja bereits. Als dann der Bundesrat am Nachmittag kommunizierte, dass alle Schulen tatsächlich per sofort geschlossen werden müssen, konnte die Wirtschaftsschule Thun glücklicherweise auf bestehende Tools und Strukturen zurückgreifen. «Wir haben die Digitalisierung in den letzten zwei Jahren stark vorangetrieben, beispielsweise indem wir die IT-Infrastruktur massiv ausgebaut, auf Office 365 und SharePoint umgestellt oder Bring-your-own-device-Klassen eingeführt haben», erklärt Daniel Gobeli, Rektor der Wirtschaftsschule Thun. Vorbereitungen, die sich in der Corona-Krise nun als enorm hilfreich erweisen.

Beschleunigte Entwicklung

Die Umstellung auf Fernunterricht ab dem 13. März 2020 hatte deshalb keine technisch unlösbaren Probleme zur Folge, sondern beschleunigte eine bereits bestehende Entwicklung. «Die Corona-Krise hat uns in Sachen Digitalisierung zusätzlichen Schub verliehen», so Gobeli.

Fernunterricht via Video hatte es an der WST in der Vergangenheit zwar noch nicht gegeben, doch die Lernenden und Weiterbildungsteilnehmenden der WST arbeiten schon länger mit Tools wie Teams oder SharePoint. Der Schritt zu Video-Unterricht und anderen Fernunterrichtsmethoden war deshalb kein allzu grosser. Statt im Klassenzimmer unterrichten die Lehrpersonen von zuhause aus am Laptop. Die Lernenden und Berufsmaturand/-innen – alle ebenfalls in ihren eigenen vier Wänden – können die Präsentation live mitverfolgen und auch direkt Fragen stellen.

Dass weiterhin ein direkter, visueller Kontakt besteht, ist den Lehrpersonen sehr wichtig. Denn in wenigen Wochen schliessen über 400 Lernende und Berufsmaturand/-innen ihre Ausbildung an der WST ab. «Eine enge Betreuung hat deshalb gerade jetzt, wo unsere Schülerinnen und Schüler alleine zuhause lernen müssen, höchste Priorität», betont Daniel Gobeli.

Wertvolle Erfahrungen

Auch in der Weiterbildungsabteilung der WST setzt man aktuell voll auf Videounterricht. «Das bietet, weil unsere Weiterbildungsteilnehmenden und auch die Referentinnen und Referenten unterschiedlichste Geräte haben, natürlich noch einige Herausforderungen mehr als an der Berufsfachschule», sagt Stefan Zbinden, Leiter Weiterbildung. Doch auch hier hat die Umstellung in fast allen Bereichen sehr gut geklappt. So fand auch der letzte Infoabend in der Weiterbildung kurzum online als Videokonferenz statt. Für Stefan Zbinden ist der Lock down deshalb eine riesige Chance: «Wir können in kürzester Zeit enorm viele Erfahrungen sammeln. Einige Formen der Kommunikation werden wir sicher auch nach der Corona-Krise verwenden.»

Wie lange die Schulen noch geschlossen bleiben müssen, ist aktuell unklar. Keine ganz einfache Situation, denn im April starten an der WST zahlreiche neue Lehrgänge, wie beispielsweise Sachbearbeiter/-in Gesundheitswesen edupool.ch. «Wir setzen alles daran, mit den neuen Lehrgängen im April regulär zu starten», sagt Stefan Zbinden. «Am liebsten im Präsenzunterricht.» Denn, so Zbinden, es gebe einige Aspekte, die auch mit den besten digitalen Tools nicht abgedeckt werden können, wie beispielsweise der persönliche Austausch unter den Weiterbildungsteilnehmenden. «Die sozialen Aspekte im Lernen sind nur bedingt über Video möglich», betont auch WST-Rektor Daniel Gobeli. «Sollte der Lock down länger andauern starten wir mit den erprobten Möglichkeiten im Fernunterricht – genügend Erfahrungen haben wir nun ja!»

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie der Fernunterricht an der Wirtschaftsschule Thun aktuell funktioniert? Wir stehen Ihnen gerne für Interviews, Reportagen, Live-Schaltungen via Video usw. zur Verfügung. Eindrücke von Lernenden finden Sie hier.

Beitrag von Radio BEO

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Ansprechpartner

Daniel Gobeli
Rektor Wirtschaftsschule Thun
033 225 26 20
daniel.gobeli@wst.ch

Stefan Zbinden
Leiter Weiterbildung Wirtschaftsschule Thun
033 225 26 34
stefan.zbinden@wst.ch