Ogis Verdienste in Tourismus, Sport, Politik und Gesellschaft sind gross und auch nach Jahren des „Ruhestandes“ unvergesslich. In seiner Rede liess er seine Lebensstationen in den verschiedenen Bereichen Revue passieren. Ganz nach Ogi-Art flocht er immer wieder praktische Erlebnisse und Anekdoten ein und stand für menschliches Führen ein. „Ich habe nie alles richtig gemacht; aber ich habe Chancen und Zeitfenster genutzt, wenn sie sich mir geboten haben“, reflektierte er. Ogis Führungsstil gründet auf Motivation, Kommunikation mit Menschen über alle Parteigrenzen hinweg, auf Auftragsanalyse, klaren Richtlinien und vor allem menschlichem Gespür. Oft habe er sich über das Protokoll hinweg gesetzt und auch unorthodoxe Methoden angewandt und damit Vertrauen gewonnen und andere überzeugen können. Authentizität sei indes stets unabdingbar. Man könne nur erreichen, woran man auch glaube im Sinne von „I believe in what I do and I do what I believe in“. Nur so seien Projekte wie die NEAT erfolgreich zustande gekommen. Ogi plädierte auch dafür, in jeder verantwortungsvollen Lebenssituation Diener zu sein.

Nach seinem Referat wurde die Fragerunde intensiv genutzt. Ogi äusserte sich zur EU, schätzte die Vertragsunterschrift zum Seidenstrasseprojekt Chinas („China baut die Weltherrschaft auf“) als falsch ein, glaubt nicht, dass es Regula Rytz demnächst zur Bundesrätin schafft, könnte sich vorstellen, dass in Zukunft das Bundesratspräsidium 3 Jahren dauern wird, die Anzahl der Bundesrätinnen und Bundesräte aber gleich bleibt.

Den Anlass schloss Ogi mit der Bemerkung, Menschlichkeit, Anstand und Respekt seien zur Führung jeglichen Betriebes unabdingbar.

Hansueli Mösching, ehem. Konrektor der Wirtschaftsschule Thun

 

Fotos