«Die KV-Lehre ist in meinen Augen eine aufbauende Lehre»
Im August 2025 starten die ersten vier Lernenden mit der «Lehre+», einem innovativen Mobilitätsangebot der Wirtschaftsschule Thun. Michelle Wampfler, die ihre KV-Lehre bei der Gemeindeverwaltung Saanen macht, unterbricht ihre Berufslehre für ein zwölfmonatiges Berufspraktikum in Irland und Frankreich. Das Programm wird in Kooperation mit der Kaufmännischen Berufsschule (KBS) Fribourg angeboten.
5. März 2025

Michelle Wampfler, wieso haben Sie sich für die Lehre+ entschieden?
Ich möchte diese einmalige Gelegenheit nutzen, um neue Erfahrungen zu sammeln und meine Sprachkenntnisse in Englisch und Französisch zu vertiefen. Ich möchte mich in fremden Sprachen gezielt ausdrücken können und mit Menschen von anderen Ländern kommunizieren. Ich hoffe, dass sich durch das Auslandjahr auch meine schulischen Leistungen in den Sprachen Englisch und Französisch verbessern werden. Ich habe den Wunsch zu reisen und Länder, neue Kulturen, Menschen, Gewohnheiten und Lebensweisen zu entdecken und kennenzulernen. Die Lehre+ bietet mir hierfür eine grossartige Chance und organisiert für uns ein unvergessliches Jahr. Diese Möglichkeit möchte ich gerne für mich nutzen.
Ist Ihnen der Entscheid, ins Ausland zu gehen, leicht oder schwer gefallen?
Der Entscheid ist mir einerseits schwergefallen, weil viel Unbekanntes und Neues auf mich zukommen werden wird. Ebenso die Unterbrechung meiner KV-Lehre für ein Jahr machte mir am Anfang etwas Respekt, da ich mich in meinem beruflichen Umfeld aktuell sehr wohl fühle und viel Unterstützung bekomme.
Auf der anderen Seite überwiegen die Vorfreude und Neugier. Die Vorstellung von einem Auslandjahr hat mich bereits vor meiner Lehre fasziniert.
Worauf freuen Sie sich am meisten?
Am meisten freue ich mich auf die Menschen in den fremden Ländern. Dazu gehört für mich der neue Arbeitsplatz und Arbeitsalltag, meine Gastfamilien und den Kontakt mit den anderen Austauschschülern.
Ich freue mich ebenfalls sehr auf das Land selbst, auf die Landschaften, die Kulturen und die fremden Sprachen.
Freuen Sie sich auf eine der beiden Destinationen mehr?
Ich freue mich auf beide Länder enorm, Frankreich und Irland. Profitieren werde ich sicherlich von beiden Aufenthalten gleichermassen. Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit erhalte, zwei Länder bereisen zu dürfen. Müsste ich mich für ein Land entscheiden, würde ich vermutlich Irland bevorzugen, da ich das Land als wunderschön empfinde. Im Alltag benutze ich oftmals die englische Sprache, da sie mir leichter fällt.
Wie unterstützt Sie Ihr Lehrbetrieb bei Ihren Plänen?
Meine Berufsbildnerin und die Mitarbeitenden haben mich stets unterstützt, indem sie eine grosse Offenheit gegenüber dem neuen Projekt gezeigt haben. Ich arbeite in einem überschaubaren Betrieb, wenn eine Lernende ein Jahr abwesend ist, kommt es zu internen Veränderungen. Dies bedeutet einen immensen organisatorischen Aufwand für meine Berufsbildnerin und die Mitarbeitenden. Ich bin meinem Lehrbetrieb sehr dankbar, dass sie mir diese Chance ermöglichen und mich unterstützen.
Wovor haben Sie aktuell noch etwas Respekt, wenn Sie an Ihr Auslandsjahr denken?
Die KV-Lehre ist in meinen Augen eine aufbauende Lehre. Ich habe grossen Respekt davor, ein Jahr lang keine Berufsschule und überbetriebliche Kurse zu besuchen und möchte durch den Unterbruch nicht den Anschluss verlieren. Im 3. Lehrjahr finden die Abschlussprüfungen am Ende des Jahres statt. Dies macht mir etwas Respekt.
Was werden Sie am meisten vermissen?
Am meisten vermissen werde ich meine Familie, meine Freunde und die Zeit, die wir gemeinsam verbringen. Ebenfalls vermute ich, dass ich diverse Hobbys, wie das Snowboarden, das Windsurfen oder das Klavierspielen vermissen werde. Ich werde auch mein berufliches Umfeld vermissen, da ich mich auf der Gemeinde Saanen sehr wohlfühle.
Welche beruflichen Chancen erhoffen Sie sich von Ihrem Auslandsjahr?
Ich erwarte, dass ich durch das Auslandsjahr in meinem späteren Alltag ohne Probleme auf Englisch und Französisch mit meinen Kunden kommunizieren kann. Auch hoffe ich darauf, durch das Auslandsjahr schulisch zu profitieren und die jeweiligen Sprachdiplome und Abschlussprüfungen mit besseren Voraussetzungen ablegen zu können.
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